Autoversicherung: keine geschlechtsspezifischen Tarife mehr, Prämienerhöhung für die Frauen in Sicht

27.12.2012 10:27

In der Tat tritt am 21. Dezember 2012 der Beschluss des Europäischen Gerichtshofs vom letzten März betreffende der Unisex-Versicherungstarife in Kraft. Der Gerichtshof meinte, dass unterschiedliche Tarife für Männer und Frauen diskriminierend sei und deshalb die europäischen Tarife angepasst werden müssen. Was sind die Folgen dieses Beschlusses, vor allem für die Autoversicherungstarife? Stellt diese Entscheidung einen echten Vorteil für die Frauen dar?

In der Tat wird diese Entscheidung wahrscheinlich den grössten Impakt auf die Anpassung der Prämien der Autoversicherungen haben.

Es ist allgemein bekannt, dass Frauen normalerweise vorsichtiger und weniger schnell als Männer fahren. Bei den von Autofahrerinnen verursachten Unfällen entstehen weniger Sach- und Personenschäden – sie kosten also den Versicherern weniger Geld. Aus diesen Gründen waren die Autoversicherungsprämien bisher für Frauen niedriger als für Männer.

Die Unterscheidung zwischen Männern und Frauen berücksichtigte also einen statistisch berechneten Risikofaktor bei der Berechnung der Versicherungsprämien. Eine Anpassung der Prämien, um eine Gleichstellung der Geschlechter zu erzielen, wird also, so paradox es erscheint, den weiblichen Versicherten teuer zu stehen kommen. Eine Entscheidung zur Gleichstellung der Geschlechter wird also für Tausende von Versicherungsnehmerinnen in Europa nicht unbedingt von Vorteil sein.

Und in der Schweiz? Bis heute hat die Entscheidung des Europäischen Gerichthofs keine Auswirkungen für die Schweizer Versicherer. Die Schweizerinnen können also nach wie vor von der geschlechtlichen Diskriminierung profitieren... in dem sie niedrigere Prämien als die Männer zahlen!

Quelle: Vergleich-autoversicherung.ch, Patrick Ducret

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